Die Wege der Findlinge
Der ewige Kreislauf
Die Findlinge sind Zeitzeugen eines geologischen Kreislaufs, der sich ständig wiederholt: Kontinentalplatten bewegen sich aufeinander zu, schieben Gesteinsschichten in die Höhe, Gebirge entstehen. Durch Erosion und Verwitterung werden die Berge abgtragen. Flüsse lagern das abgetragene Gesteinsmaterial in den Ebenen ab, wo sich neue Gesteinsschichten bilden.
Erneut stossen Kontinentalplatten zusammen, Gebirge türmen sich auf, der Kreislauf geht weiter. Daher kommen verschiedene Steine, die wir hier sehen, von weit her. Ein Sernifit zum Beispiel gehört zu den Verrucano-Gesteinen, welche ursprünglich aus der Gegend von Pisa stammen.
In der Umgebung von Winterthur finden wir den roten Sernifit aus dem Glarnerland, Granit aus dem Bündnerland, Gneis und andere Steine. Anhand dieser Findlinge wird die Erdgeschichte lebendig dargestellt: wie sind die roten Steine zu uns in Töss, Thur oder Rhein gelangt?
Die Antwort geben uns die Eiszeiten: Vor etwa 24’000 Jahren verfrachteten der Linth- und der Rheingletscher Steine Richtung Nordwesten letztmals hinaus ins Mittelland – so auch in die Region Winterthur.
Es wurde wieder wärmer, das Eis schmilzt, und die Schmelzwasserflüsse schleifen die Bruchstücke über die Jahrtausende zu rundlichen Steinen.
Die grösste Gletscherausdehnung in unserem Raum vor rund 24 000 Jahren. Die Pfeile zeigen die Ausdehnung von Linthgletscher (blau) und Rheingletscher (rot). Bei Winterthur stossen die beiden Gletscher zusammen. (© Swisstopo / NGW)